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    beat geloopt. der sammler 
    narziss.echo.
    kashmere experience 92. off the herd. 
    carpe diem. formwandler. kurve militant.
    regatta. postkarte.  
     

    narziss.echo

    live.stream 40kbps [music] real media

    (Track 1) .narciss’ kindheit
    ankommen in der welt geboren in blut und schleim, hineingeworfen als schönstes unter schönem geschützt, geborgen in den armen einer mutterseele hier ist ein ich, narziss. der das andere nicht kennt ausgeliefert und die mutter, wund noch in ständiger angst um die seele, um den kleinen körper - sie möcht gewissheit und schickt ihren buben von arzt zu arzt kaum einer ist gut genug sich zu sorgen um des kindes heil und so finden sie kein weh, kein leid noch einen kratzer versprechen ihm alle ein langes leben ohne kummer ohne leid die physis betreffend psychisch weiss mans nicht will es auch nicht wissen nur die mutter die hat recht und sperrt den buben weg wenn er nur hustet und lehrt ihn fernzubleiben vom fremden der gesundheit zulieb der mutter zulieb seiner selbst willen für alles gibt’s die richtige medizin das lernt der bub schnell und er lernt sich zu scheuen vor krankheit und den anderen die möchten ihm gefallen sie buhlen um liebe und aufmerksamkeit doch sie bleiben ihm fern es ist nie leicht beugt aber vor er wird trotzdem krank einmal - doch stirbt er nicht er schreit nichtmal (Track 1 Fade out)

    (Track 2) .echo’s kindheit
    wär ich geboren als frau ohne eigene stimme ohne recht auf meinen körper ohne widerworte müsst ich lächeln starre miene, ein spiel ich verfüge über ein repertoire der gefälligkeit müsst ich wohl erzogen sein im eigenen kerker würde ich ausbrechen was wäre ich dann? der zwang findet sein ventil ein spezielles wohl ist’s besser? ich weiss es nicht so lächle ich weiter um zu gewinnen und nutze das erlernte mein repertoire lasse mir stopfen das loch in meiner seele eine alte socke kaputt und ausgeleiert bin hungrig nach dem leben hungrig nach der welt schenk sie mir, denn sie ist doch nur gestohlen in meinem unmut meiner unbestimmtheit klaube ich zusammen was am boden liegt ich stehle und ich sammle verdorbenes, vergorenes manchmal süssen wein den ich mir einverleibe nur um ihn dann zu kotzen zu saugen und zu speien der menschwerdung zyklus es ist nie genug es ist mir zuwider und recht zugleich die mir innewohnende macht lädt ein zum spiel gefüttert sein geborgen sein hat seinen preis und ich zahle ihn gern mein name sei echo und der wind, mein verschmähter liebhaber, trägt mich fort dereinst. (Track 2 Fade out)

    (Track 3) .1mann
    kaum entkommen der fuchtel seines muttertiers lebt er, narziss, sein eigenes leben nun ein langsamer abschied von den allzu engen entwürfen der mutter- doktrin aus einer vergangenen welt neugierig auf das andere und wohl bedacht auch auf sich selbst lernt er zu sehen aus grösster distanz schafft er intimste nähe in seinem verstand schafft er der menschen leben und es ist ihr wohl denn so haben sie nicht nur ihres, sondern auch das in seinem kopf (Track 3 Fade out)

    .dazwischen
    oh, danke, ich schreibe jetzt auf: deine telefonnummer. bestehst du eigentlich auf die obligatorischen drei tage anrufsperre zwecks coolnessbeweis oder darf ich dich auch gleich morgen anrufen? nein, lieber wäre es mir, du würdest ein paar tage warten. denn schliesslich ist es mir bisher nicht gelungen, die waage zwischen unschuld und verlangen auszutarieren.

    (Track 4) .venusfalle
    auf einem hügel wächst und gedeiht eine sonderbare pflanze die schnappt nach dem fleisch begibt es sich zu nahe sie umschließt das fleisch die inneren säfte zersetzen es langsam in den wenigsten fällen gelingt es dem opfer zu entkommen die kraft des venusmauls ist zu gross im letzten moment gibt das gefangene fleisch sein innerstes preis und stirbt einen vollkommenen tod er bringt der pflanze leben (Fade out)

    (Track 5) .narziss’ jagd
    ich trete in die lichtung um zu schauen nach dem erlegten wild um zu bewundern die schönheit meines schusses als ich da betrachte mein werk die vollendete wirkung meines geschosses und das angerichtete wild da liegt wie ein gemälde geschmückt mit einer rose blut die meinen speer umwächst gerade da gefalle ich mir am besten und fühl mich schon beobachtet von einem wesen am rande eine erscheinung da vergesse ich den fang und die jagd bin nun selber wild was mir gefällt es schmeichelt mir und bedeutet mir: um selbst zu sein braucht’s einen spiegel und ein echo um sich zu hören (Fade out)

    .1massiv
    sieht man sich umgeben von massiven, so entsteht bei manchem der wunsch, sich zu vergewissern. man ruft in eine stille hinein und ist fasziniert vom widerhall. das massiv, so mächtig und so eigen es scheint – es kann selbst nur reflektieren. fest steht es da. für sich selbst sprechen kann es nicht. und doch überschätzt sich der rufer: das massiv muss sich niemals seiner selbst vergewissern, es ist sich so genug. unsere seele jedoch ist fragil und hofft auf eine antwort. es gibt kaum einen spiegel, den wir ignorieren können.

    (Track 6) .frau im bild
    ein kuss ist ein kuss ist ein / kuss, wie wenn's von bedeutung wär / wen man küsst / als schwäng gefahr / nicht jedes mal mit / kaum denk ich so / spür ich / wie meine augen verrohen / und meine seele im stehen pinkelt / die sprenkel meiner krankheit / die ewigkeit einer unverschlossenen zahnpastatube / kann mich nicht mehr berühren / so möchte ich mich fast schlagen / für meine genügsamkeit.

    echo der frau
    sehe diese augen hätten mich fast aufgefressen wärens nicht meine schnellschnellschnell was aufgetragen tarnen ohne es allzu ernst zu nehmen würd mich wundern, wenn ... ... heute nacht zu derben beats reisse ich mir einen gefährten aus der herde lasse ihn zappeln zwischen meinen klauen windet er sich so wehrhaft und doch verloren moschustier hab keine angst mein mäuschen ich bins blos

    .bild der frau
    kollabiert ein stern aufgrund zu grosser masse, zieht er sich zusammen, während seine dichte unendlich wird. er fällt in sich zusammen und zieht alles in seiner nähe an sich heran, in sich hinein. so will es sein mit mir: in mir ist ein verlangen, unendlich gross. kaum dass ich satt bin, verzehre ich mich schon nach dem nächsten bissen. ich kann nichts dagegen tun – nur sein. ich muss wissen um meine schönheit, ich will begehrt sein und schleiche um dich herum wie eine katze, wie eine schlange. schmeichle dir mit meinen augen und dem mund. ich spiegele dein innerstes und verleihe dir dadurch glanz. ich spiel mit dir, ich bin wie du und du glaubst ich wäre nichts? ich bin deine geliebte, voll noch vom kuss eines anderen, den ich gerade verspeiste. (Fade Out)

    .bild 1
    hab’ ich ein bild von dir in mir das mir erzählt die alten lügen und doch nicht wirklich ist nicht kündet davon wer du bist

    .wo man sich trifft
    wo man sich trifft unter bäumen unter menschen unter einfluß von so vielem wenn man vergessen will und nichts sieht und nichts hört und nichts will nicht verstanden, nicht erkannt nicht erhört und nicht erlöst von schmerzen, von liebe von glück und drama von alldem, das man leben nennt und doch nicht kennt noch kennen mag und sagt: ich bin die insel der mann, die frau davor gefährlichste riffs und tiefste tiefen komm nur her wenn du es wagst ich mach’s dir schwer ich lass dich zerschellen und sinken auf den meeresgrund wo man sich trifft in träumen und ertrinkt in gefährlichkeit .

    .bild 2
    hast du ein bild von mir in dir dass die wahrheit dir verspricht wie gross die liebe wirklich ist und wie klein die angst vorm tod

    (Track 7) .pissrinnenliteraten
    ich traf sie auf einer party genauer gesagt, im einzigen toilettenraum, die es auf dieser ansonsten eher öden party gab ich suchte gerade nach toilettenpapier oder handtüchern mit denen ich meine hände hätte trocknen können es war eng dort, und deshalb mußte ich mich etwas gegen die wand drücken damit sie durchgehen konnte sie sprach davon, dass manche gäste gedichte auf das papier schrieben und sie danach im klo runterspülten deshalb sei das papier jetzt alle sie lächelte mich an, sie war wunderschön wir unterhielten uns über menschen die gedichte auf papierhandtücher schreiben, nur um sie dann runterzuspülen wir unterhielten uns noch über andere dinge und ich fand ihren mund sehr schön bis sie sagte, dass sie nun aber wirklich müsse wir sehen uns ja später noch ja klar, groß ist der raum wirklich nicht wir werden uns sicher noch über den weg laufen ihre augen waren fallen (Fade out) .

    bild 3
    trag ich ein bild von dir in mir es gebiert mir täglich neue wunder und was nicht wirklich ist soll doch wahr sein - irgendwann

    (Track 8) .1tanz
    im schneckenhaus ist’s warm und sicher. man glaubt’s nur, wenn man nicht weiss wie dünn die wände wirklich sind. streckt man seine fühler aus wird’s kalt und unangenehm. das fremde – es scheut uns die welt, wie sie wirklich ist. man zuckt zurück. die welt in meinem kopf will nicht hinaus. tut sie’s, sie hinterlässt eine schleimspur. folgt man ihr und riecht daran: man riecht nichts anderes als sich selbst. verrückt. hallo schneckchen, schleime ich sie an und sie schleimt zurück: hallo schneckerich. unsere fühler begrapschen sich und wir winden uns umeinander. wir tanzen. wir tanzen. unsere körper tanzen im rythmus der hormone. es scheint wie ein spiel. alles ist leicht und ohne verantwortung. nichts stört den genuss. und trotzdem: zaghaft als gälte es zu verlieren die würde. den abstand zu sich und dem andern. distanz, so wichtig wie das täglich brot – ein mantra. es schafft die kontinente dieser welt – dies nur am rande. unsere leiber agieren in tierischer inbrunst, wollen überwinden die distanz. doch unsere seelen bleiben sich fremd. kapitel für kapitel entblättern wir unsere würde. wir geben und schreien dabei vor schmerz. wir nehmen und winden uns vor lauter angst. wir fühlen das andere und sind doch kaum in der lage es zu sehen. der schmerz - der kommt später erst. (10Sek. Slow Fade out)

    .bild 4
    hast du ein bild von mir in dir dass leuchtet wie ein stern im dunklen so du den weg kannst finden in mein einsam wundes herz

    (Track 9) .inversion
    in der höchsten lust, wenn man glaubt einzutauchen in den anderen und dann doch nur in sich selbst. man fühlt diesen körper, man greift nach ihm und bekommt ein gespür für jede pore, für jede falte, jede rundung. der geschmack und der geruch, der so anders ist wie nur der eigene. und doch scheint’s, als wär er uns schon so lang vertraut. wenn es nun so ist und man öffnet die augen nur für den moment – betrachtet das erfühlte, das erschmeckte, das errochene – das andere. und sieht: sich selbst, und nur sich selbst. man sieht nicht: geborgenheit, liebe an ihre stelle tritt der horror, das blanke entsetzen. den liebenden, die vorher einander so nahe, wächst die distanz zu gross und ohne brücken. was nutzt die liebe, die nicht ihretwillen ist, die nicht vergisst und nicht verzeiht. dem fremden und dem unbestimmten. (Fade out)

    (Track 10) .narziss’ welten
    im innern, wo nur ich selbst bin, setzt man einen schnitt an. genau dort – an der stelle zwischen mir und dem rest der welt. und ist sie wirklich dort, wo ich sie vermute? ich träume manchmal, es gäbe nichts ausser mir. alles um mich herum ist folglich nur gedankenspiel. phantasie. ich selbst schaffe das gute, das mir widerfährt und auch das böse. erschaffe mir freund und feind. und eine geliebte – vielleicht auch zwei? dann fühle ich mich allein. manchmal bilde ich mir auch ein, da wären noch andere – ausser mir. und ich bin trotzdem alleine mit mir selbst. sonst träume ich und sehe dinge, an die ich glauben möchte und höre worte, die mir gefallen. und mit der zeit wiederholen sich die dinge und die worte. dies ist der beginn einer endlosschleife – ein echo nur. ich träume manchmal, es gäbe nichts ausser mir. alles um mich herum ist folglich nur gedankenspiel. phantasie. ich selbst schaffe das gute, das mir widerfährt und auch das böse. erschaffe mir freund und feind. und eine geliebte – vielleicht auch zwei? dann fühle ich mich allein.

    (Track11) .narziss flucht
    und ich sehe mich selbst und versuche nach mir zu greifen, doch da ist keine substanz, ich zerfliesse wie wasser. ich starre mein ebenbild an und versuche mich zu verlieben in mich selbst. eine weite reise erwartet mich. kein entsetzen mehr. und so greife ich nach mir, mein bild verwischt, wieder versuche ich es – es misslingt. alles wiederholt sich, nichts ist für immer verloren - so könnte es sein... doch mein abbild verweigert sich mir. ich bin ein gefangener der oberfläche - verloren im raum, verloren in der zeit. ich bin nicht mehr... (Fade out)

    (Track 12) .echo’s welten
    und echo tanzt sich die seele aus dem leib, alleine nun mit sich selbst. und der umstehenden männer geilen blicke wird sie zwar gewahr, doch zum ersten mal interessiert es nicht. und des mannes verständnis weiblichen verhaltens gemäss wird ablehnungsbekundung zur einwilligung umgedeutet – man tanzt mit echo und für echo, man nimmt kontakt auf. doch echo reagiert wenn überhaupt nur gereizt. es folgt – nach langem hin und her - agressives eindringen in ihren körper – keiner merkt es, echo ruft nicht nach hilfe und lässt es mit sich geschehen. Echo am boden zerstört. der wind, der echo schon immer liebte, weht vorbei. unerreichbar war sie bisher für ihn. voller kummer beugt er sich über echo und hilft ihrem zerstörten körper auf die beine. fürsorglich bringt er sie nach hause, lässt ihr ein heisses bad ein. danach gibt er ihr wohlschmeckenden tee, den sie nicht anrührt. der wind trägt echo zu bett. als er die decke über ihrem körper noch einmal glattstreicht, bemerkt er seine hand zwischen ihren beinen und seine selbstlose hilfe verkommt dabei zu wollust und gier. hat echo ihn, den wind nicht verlacht und auf distanz gehalten, die ganze zeit? und ihre versprechungen immer wieder nicht eingelöst? er beginnt sie mit der hand zu streicheln – echo wehrt sich nicht, sie ist gar nicht da. wind schlägt die decke auf und dringt in ihren körper ein, denn echos schweigen bedeutet zustimmung, da ist sich der wind sehr sicher. endlich gehört sie ihm ganz allein. er wird sich um sie kümmern und sie pflegen. der wind hat echo immer geliebt – es wird zeit, ihr seine liebe zu beweisen. so lange, bis sie ihm zwischen den fingern zerronnen ist und sich verliert im widerhall.

    .echo’s flucht
    ich bin geflohen vor mir selbst. und wieder spüre ich diese leere in mir, die alles um mich herum aufsaugen möchte. ich verzehre mich. mein nymphisches verlangen sucht trost und wird missbraucht zum ersten mal – und nicht zum letzten mal. ich löse mich auf in den armen meiner vergewaltiger, über meinem geist ein schleier, bin nun endlich nicht mehr. was bleibt? ein echo meiner selbst. (Fade out)

    .epilog
    für rosen hab ich keine zeit selbst wenn sie schreien es sind die dornen zu bereit die mich schon stachen es sind die blumen die so duften nach dem mittelmass die mit farbenvielfalt blenden so viel mehr interessant für blumen bin ich nicht bereit selbst wenn sie lauthals schreien in tausend alten sprachen von mittelmäßger zeit

    hallo ich, wie geht’s mich? Ich hoffe mich geht’s gut, mir nämlich auch. liebe grüsse, ich.

     

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